Joachim Streich galt als Legende des Ostfußballs. Nach seinen fußballerischen Anfängen in seiner
Heimatstadt Wismar bei BSG Aufbau Wismar und später der TSG Wismar, wechselte der
Mecklenburger in die Jugendabteilung des F.C. Hansa Rostock, wo die Karriere des begnadeten
Stürmers begann. Streich wurde 4x Torschützenkönig der DDR-Oberliga und 3x Sieger des FDGB-
Pokals. Mit 229 Toren ist er außerdem Rekordtorschütze der DDR-Oberliga. Doch für Furore sorgte
nicht nur seine Vereinslaufbahn, sondern auch die in der DDR-Nationalmannschaft: 102 Einsätze und 55 Treffer sind jeweils ein Rekord, der uneinholbar bleiben wird. Der zweimalige DDR-Fußballer des Jahres wurde aufgrund seiner Verdienste erst im vergangenen Jahr in die Hall of Fame des deutschen Fußballs aufgenommen.
Bei seinen Mitmenschen war Joachim Streich auch wegen seiner Geradlinigkeit und Aufrichtigkeit
hochgeachtet. Für seine offene und direkte Art wird er für immer in Erinnerung bleiben – und seine
Rekorde für die Ewigkeit stets ein Teil der Geschichtsbücher des deutschen Fußballs sein - liebevoll
genannt "Gerd Müller des Ostens".
Aus diesem Grund brachte die CDU-Fraktion folgenden Antrag in die Bürgerschaft ein: "Der
Bürgermeister wird beauftragt zu prüfen, inwiefern dem gebürtigen Wismarer Joachim Streich nach
seinem Ableben eine angemessene Würdigung zuteilwerden kann. Denkbar wäre beispielsweise die
Benennung einer Straße, eines Platzes oder ähnlichem nach ihm.
Wo und wie eine Würdigung aussehen könnte, sollte im Ausschuss für Kultur, Sport, Jugend, Bildung
und Soziales beraten werden", so Tom Brüggert, Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion der
Hansestadt Wismar. "Fußball ist für viele Menschen mehr als nur ein Sport, es ist mehr als nur ein
Hobby, für viele Menschen ist Fußball das Leben - und das nicht erst seit dem Hit "Fußball ist unser
Leben". Joachim Streich ist für viele zum Vorbild geworden und hat mit seinen Toren so manche
Sorgen bei den Menschen vergessen lassen. Aufgrund seiner Verdienste und seiner Aufrichtigkeit
auch außerhalb des Fußballplatzes möchten wir nun einen neuen Antrag in die Bürgerschaft
einbringen, um den gebürtigen Wismarer angemessen zu würdigen, so Tom Brüggert weiter.
„Nach dem Verweisen des Antrages in den Ausschuss für Kultur, Sport, Jugend, Bildung und Soziales
hat dort eine intensive Diskussion über mögliche Standorte der Würdigung von Joachim Streichs
stattgefunden. Häufig wurden „passende“ Möglichkeiten gesucht, die sich durchaus in einer
Benennung eines Fußballstadions nach Joachim Streich hätten finden lassen können. Da allerdings
einige Fraktionen im Ausschuss ihre Ablehnung dieser Überlegung gegenüber deutlich gemacht
haben, bringt die CDU-Fraktion nun folgenden neuen Antrag in die Bürgerschaft im Juni ein“, so Toni
Brüggert, stellvertretender Ausschussvorsitzender des Ausschusses für Kultur, Sport, Jugend, Bildung
und Soziales.
Der Antrag lautet wie folgt:
Die Bürgerschaft beschließt in Gedenken an den Wismarer Joachim Streich den Sportkomplex an der
Bürgermeister-Haupt-Straße mit dem Kunstrasenplatz, dem Rasenplatz III sowie den Bolzplätzen
in „Joachim-Streich-Sportforum“ umzubenennen. Außerdem ist im Eingangsbereich zum
Kunstrasenplatz eine Gedenktafel anzubringen.“
Diesem Antrag ist mit deutlicher Stimmenmehrheit zugestimmt worden!