Die CDU-Fraktion wird in der März-Sitzung der Bürgerschaft folgenden ANtrag einbringern:
1. Der Bürgermeister wird gebeten zu prüfen, ob und vor allem wie in der Ortslage "Kritzowburg" eine zusätzliche Haltestelle für den ÖPNV eingerichtet werden kann.
2. Der Bürgermeister wird gebeten zu prüfen, an welchen Stellen am Stadtrand der Hansestadt Wismar zusätzliche Haltestellen zur versorgungs- und bedarfsgerechten Teilnahme der Anwohner am ÖPNV eingerichtet werden können.
Der eingeleitete Umbau von bestehenden Bushaltestellen in behindertengerechte Haltestellen durch die Hansestadt Wismar ist mehr als zu begrüßen, stellt er doch die Bereitschaft der Hansestadt dar, auch Anwohner und Besucher am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu lassen, die selbst nicht mehr in der Lage sind, ein eigenes Fahrzeug zu führen.
Damit werden die Anwohner in die Lage versetzt, in der Stadt und darüber hinaus weiterhin mobil zu sein.
In der Ortslage Kritzowburg fehlt jedoch seit Jahren eine Bushaltestelle (je Richtung), obwohl mindestens zwei Buslinien den Bereich regelmäßig passieren.
Die Einrichtung von Bushaltestellen in der Ortslage Kritzowburg wurde 2018 durch die Verwaltung mit der Begründung abgelehnt, dass der Fußweg zur 600 m entfernten Bushaltestelle am Kreisverkehr Amselweg zumutbar sei.
Diese Begründung berücksichtigt jedoch nicht, dass von der Haltestelle am Amselweg eine nicht unerhebliche Steigung bis zur Ortslage Kritzowburg zu überwinden ist, die für die älteren Anwohner immer mehr zu einer Hürde wird.
Die nächste Haltestelle im Gewerbegebiet Hornstorf ist ebenfalls etwas mehr als 600 m entfernt und die Zuwegung über den Fußweg parallel zur Straße „Am weißen Stein“ über den Autobahnzubringer ist ebenfalls mit einer nicht unerheblichen Steigung verbunden.
Demgegenüber ist festzustellen, dass innerhalb der Stadt Bushaltestellen in kürzeren Distanzen als 600 m ohne größere Höhenunterschiede zu finden sind. Beispiel: Dr.-Leber.-Str/Turmstraße, Lindengarten, Bahnhof, ZOB oder Dahlmannstr., Dankwartstraße, Marktplatz - und das ist auch gut so.
Da eine versorgungsgerechte Anbindung der Anwohner des Ortsteils Kritzowburg an den ÖPNV nicht verfügbar ist, ist eine Teilnahme am öffentlichen Leben nur bedingt möglich. Alle Anwohner, die ein Fahrzeug bedienen können, sind auf die Nutzung privater Kraftfahrzeuge angewiesen, was aus ökologischer Sicht nicht sinnvoll ist.
Es geht bei der Einrichtung der Bushaltestellen um die Teilhabe der dort ansässigen Anwohner mit Schülern, den Müttern und/oder Vätern mit ihren Kindern, den Älteren, den Rentnern und nicht zuletzt auch um die Arbeitnehmer, die regelmäßig pendeln müssen. Gerade für die älteren Mitbürger sind die möglichen Wege zu den 600m weit entfernten Haltestellen sehr beschwerlich - u.a. diese würden eine Bushaltestelle an der Ortslage Kritzowburg sehr begrüßen.
Es ist keineswegs die Intention "an jeder Milchkanne“ eine Bushaltestelle einzurichten, aber dort, wo eine Bushaltestelle sinnvoll und praktikabel erscheint, schon.
Laut Aussage von Nahbus ist es kein Problem, die zusätzlichen Haltestellen in den Fahrplan einzutakten, sofern damit keine zu aufwändigen Abbiege- oder Wendemanöver erforderlich sind.
Zur Ortslage Kritzowburg:
Die Haltestellen könnten bzw. sollten in beide Fahrtrichtungen jeweils vor oder hinter der dortigen Lichtzeichenanlage an der Straße „Am weißen Stein“ eingerichtet werden. Auf der Nordseite müsste eventuell eine Haltebucht eingerichtet werden, die bereits bei der Überbrückung der Osttangente hätte vorgesehen sein können.
Die Sicht auf den rückwärtigen Verkehr ist durchaus ausreichend, denn sie reicht auch für die Ausfahrt aus der Ortslage Kritzowburg auf die Straße Am weißen Stein aus. Anderenfalls müssten entsprechend passende Spiegel installiert werden oder die Steuerung der Lichtzeichenanlage über andere technische Gerätschaften (Vorzugsfahrtlichtzeichen oder Fernsteuerungstransponder) angepasst werden.